Ich bin sicher, dass die meisten Menschen, die mich kennen, bestätigen werden: Udo kann man fragen, wenn man Hilfe braucht, der hilft gerne!
Es liegt wohl in meiner Natur. Und in meiner Kindheit. Natürlich helfe ich gern, ich helfe, um zu helfen. Ich helfe, weil andere Menschen Hilfe brauchen. Ich helfe aber auch, um Anerkennung zu bekommen. Was wiederum zu einer anderen, längeren Geschichte führen würde, die ich vielleicht an anderer Stelle erzählen werde.
Es liegt auch in meiner Natur, nicht so schnell um Hilfe zu bitten. Ich? Mir helfen lassen? Die meisten Dinge schaffe ich alleine. Ich bin nicht nur ein bisschen Eigenbrödler, oder einsamer Wolf (weil es sich cooler anhört als Eigenbrödler) – da steckt schon etwas mehr von in mir. Darauf bin ich nicht stolz, es stört mich aber auch nicht, es ist einfach so. Trotzdem kann ich auch im Team arbeiten und – genau, anderen helfen.
Nun stand ich letzten Jahr durch Johanna vor der Situation, dass ich mir helfen lassen MUSSTE. Ich MUSSTE Hilfe in Anspruch nehmen. Ich MUSSTE aktiv danach fragen. Das war ungewohnt und auch nicht ganz einfach, aber es hat funktioniert. Es hat funktioniert. Zudem werde ich ja auch nicht jünger, also ist es vielleicht ohnehin an der Zeit, zu lernen, Hilfe nicht nur anzunehmen, sondern auch danach zu fragen. Check!
Heute, nach einigen Gesprächen mit besten Freunden, wurde mir dann etwas Neues bewusst: Ich bin derzeit nicht in der Lage, anderen Menschen zu helfen! Wie diese Situation zustande kam, spielt keine Rolle. Diese Erkenntnis, dass ich auf unbestimmte Zeit NICHT in der Lage sein werde, zu helfen, hat mich nicht nur kurz innehalten lassen. Es war schon ein bisschen wie ein Schlag in den Magen. Ein Tritt vor’s Knie. Nein, eigentlich war es ganz anders, es war eher, als wäre ich statt im Badezimmer nackt auf einem Treffen der verklemmten Prüderisten gelandet, und zwar mitten auf der Bühne, auf der gerade das Licht angegangen ist und alle Augen… Naja, ich schätze, Ihr versteht, was ich meine. Ups – hier gehöre ich überhaupt nicht hin..?
Natürlich bin ich nicht jedesmal gesprungen, wenn sich jemand den Fingernagel abgebrochen hat. Insgesamt konnte man sich aber darauf verlassen, dass ich mit anpacke, wenn ich irgendwie kann. Und meistens konnte ich. Jetzt? Tja. Jetzt sitze ich hier, schreibe meine Gedanken auf und frage mich, wie sich mein Leben in kürzester Zeit derart auf den Kopf stellen konnte (Ja sicher, Andere haben’s auch nicht leicht, aber ich bin nicht Andere…). Und warum die Serie irgendwie nicht abreisst.
Tja. Jetzt sitze ich hier und schreibe meine Gedanken auf. Und ich kann mir nicht helfen. Ich kann – nicht mehr helfen.
Was zum Teufel, Universum. Was zum Teufel?
Lieber Udo, es gibt für alles eine Zeit. Und wenn jetzt die Zeit ist, wo Du Dich auf DEINE Bedürfnisse konzentrieren sollst, dann ist es halt so und ist auch gut.
Und weil nix im Leben fix und starr ist, wird sich auch dieser Zustand wieder ändern und es wird irgendwie weiter gehen. Ich drück Dich aus der Ferne. Sei lueb zu Dir. Du bist es Wert! Du brauchst Dich jetzt. ❤️?
Danke Sonja ❤️
ich kann dich exakt fühlen, wenn auch aus anderen gründen, aber ich weiss was du meinst. ❤
Ich freu mich, wenn wir uns treffen ❤