Die Pflege von Johanna hat mich ziemlich mitgenommen. Ihr Tod noch mehr. Das alles aufzuarbeiten wird noch dauern, der wichtigste Teil ist jedoch geschafft: Ich bin stabil geblieben und nicht in Verzweiflung versunken!
Natürlich greifen Trauer und Verzweiflung trotzdem nach mir. Und hätte ich nicht rd. 27 Jahre Erfahrung darin, mich selbst und meine Situation zu reflektieren, Lösungen zu finden und mich selbst nicht aufzugeben, wäre ich schlimmer dran.
Dazu kommt ein kleiner Kreis bester Freunde, mit denen ich reden und auf die ich mich verlassen kann. Und nicht zuletzt eine fantastische Nachbarschaft, die mich in dieser Zeit unterstützt hat und noch immer unterstützt.
Auch, wenn ich von hier wegziehen werde: Diese Menschen will und werde ich oft wiedersehen!
Die deutlichsten Spuren, die die letzten 8 Monate seit Mai 2022 hinterlassen hat, sieht man an meinem Körper. Von gut 70 kg auf fast 90 kg, ich sehe aus wie ein Weihnachtsbaum in Arbeitskleidung! Mein Arsch wabbelt hin und her beim Laufen, und mein Bauch sieht aus, als hätte ich einen Medizinball gefressen.
Da müssen 20 kg Fett weg, 10 kg Muskeln her und ich muss endlich wieder gelenkiger als eine Eisenbahnschwelle werden!
Zudem muss ich sehen, dass ich wieder meiner beruflichen Selbstständigkeit gerecht werde. Weniger Baustellen, und mehr, was ich zu Hause machen kann. Da will eine neue Firma aufgebaut werden. Näh- und Strickmaschine, Lasergravierer, und hoffentlich auch eine Stickmaschine sollen der Grundstein dafür sein.
Johanna ist nicht mehr da. Es gibt kein „wir“ mehr. Und ich? Ich bin dabei, mich selbst neu zu erfinden. Die Seiten ausleben, die mit Johanna nicht möglich waren. Und die wohl auch jetzt erst reif sind, gelebt zu werden. Johannas Erbe ist nicht nur materiell. Sie hat mir viel geschenkt. Und das wird jetzt gelebt!
Man sieht sich 😉